Pagespeed Optimierung für Webseiten und Online-Shops

PageSpeed Optimierung- nichts ist lästiger als eine Website die nur sehr langsame lädt und vor allem auf Seiten der Website- und Online Shop-Betreiber kann schon jede Millisekunde mehr Ladezeit Verluste an Umsatz bedeuten. Wir erklären im Folgenden, worauf Sie achten sollten, um schnelle Ladegeschwindigkeiten zu erzielen.

Pagespeed als Rankingfaktor für Ihre Website

WordPress, Magento, Shopware – unabhängig davon, womit Sie Ihre Website oder Ihren Shop aufgezogen haben, gilt: Je länger die Website nach dem Aufrufen lädt, desto größer die Gefahr, dass Ihnen Besucher abspringen. Schon deshalb ist es wichtig, die Website-Geschwindigkeit mit Blick auf die Ladezeit immer im Blick zu haben.

Diese Ladezeit wird in Fachkreisen mit dem englischen Begriff „Pagespeed“ benannt. Gemessen wird die Dauer vom ersten Aufrufen Ihrer Website durch einen Nutzer bis hin zur kompletten Darstellung. Maßnahmen, die dazu beitragen, dass sich diese Ladezeit verkürzt, werden als Pagespeed-Optimierung bezeichnet.

Wie negativ sich eine zu lange Ladedauer auswirkt, wissen die meisten von uns aus eigener Erfahrung. Baut sich eine Website nicht binnen Sekunden auf, verlassen wir sie wieder. Hohe Absprungraten (Bounce-Rates) können also mit dem verzögerten Aufbau der gesamten Seite oder einzelner Unterseiten zusammenhängen.

Doch nicht nur Kunden und User mögen das blitzschnelle Reagieren von Webseiten auf ihre Anfragen. Auch Suchmaschinenbetreiber, allen voran Google, haben Pagespeed zu einem Rankingfaktor erklärt. Es lohnt sich also, darüber nachzudenken, wie Sie die Ladedauer durch eine Performance-Optimierung verkürzen können.

So testen Sie den Pagespeed Ihrer Website

Länger als drei Sekunden sollte das Laden einer Seite auf keinen Fall dauern – das ergab eine Statista-Umfrage, die bereits 2015 durchgeführt wurde. (zur Statista-Umfrage)

Die meisten Webseiten laden daher innerhalb von 2 bis 3 Sekunden vollständig; eine erste Response auf eine Anfrage erfolgt idealerweise schon im Bruchteil einer Sekunde.
Um herauszufinden, wie es um Ihre Website oder Ihren Shop bestellt ist, können Sie verschiedene Tools nutzen. Von Google Analytics erfahren Sie bereits einiges über die Ladedauer. Google Chrome ermöglicht es Ihnen, herauszufinden, wie lang es dauert, bis auf einen Aufruf der Seite eine erste Antwort (response) erfolgt. Diese Zeitspanne wird auch als (Time to first Byte, kurz TTFB) bezeichnet. Wird hier ein Wert nicht in Millisekunden, sondern in Sekunden angegeben, ist es dringend ratsam, nachzubessern.

Noch aufschlussreicher ist es, Tools zu verwenden, die Ihnen verschiedene Parameter anzeigen und Empfehlungen für die Pagespeed-Optimierung aussprechen. Dazu gehören die Mess-Instrumente „Pingdom“ und Googles „PageSpeed Insights“. PageSpeed Insights ist übersichtlich strukturiert und auch für Laien verständlich. Pingdom liefert detailliertere Informationen, fordert einem Nutzer ohne Basiswissen allerdings einiges ab.

Das Grundprinzip jedoch ist gleich: Sie geben die URL Ihrer Startseite in die Suchleiste des Tools ein. Die Tools simulieren dann einen Aufruf Ihrer Website durch einen Nutzer, der ein „Gerät der Mittelklasse“ verwendet (Labdaten). Sofern vorhanden, werden zudem bereits ausgewertete und anonymisierte Daten von echten Nutzern hinzugezogen (Felddaten).

In der Auswertung durch PageSpeed Insights sehen Sie sodann verschiedene farbig markierte Werte. Rot steht für schlechte Werte (0 bis 49 %), Orange für durchschnittliche (50 bis 89 %), Grün steht für ein gutes bis sehr gutes Ergebnis (90 bis 100 %). Ihr Ziel muss es entsprechend sein, dass sich alle Werte im „grünen Bereich“ befinden.

PageSpeed Optimierung für Webseiten und Online-Shops

Website-Geschwindigkeit von Shops verbessern durch Content- und Performance-Optimierung

Dieses Ziel erreichen Sie, indem Sie den Empfehlungen folgen, die Ihnen das Tool mit auf den Weg gibt. Zu den typischen Fehlern, die die Ladegeschwindigkeit von Online Shops in Shopsystemen wie Magento oder Shopware erhöhen, gehört beispielsweise, dass

  • die Cache-Einstellungen nicht angepasst wurden.
  • Content geladen wird, der komprimiert werden könnte oder erst bei Bedarf geladen werden muss.
  • nicht verwendetes CSS abgerufen wird.
  • Mediadateien in veralteten Formaten vorhanden sind.
  • Software wie Magento oder Shopware schon längere Zeit nicht mehr aktualisiert wurde.
  • eine veraltete PHP-Version genutzt wird.

Was Sie selbst ändern können und wofür Sie besser einen Experten hinzuziehen, hängt wesentlich davon ab, was Sie sich zutrauen. Im Folgenden stellen wir Ihnen fünf Maßnahmen vor, die Sie auch ohne fundierte Programmierkenntnisse umsetzen können.

1. Cache aktivieren

Damit die Inhalte Ihres Shops oder Ihrer Website nutzerseitig schneller geladen werden, aktivieren Sie den Cache. Haben Sie einen Magento-Shop, nehmen Sie die Cache-Aktivierung unter dem Menüpunkt Cache-Verwaltung vor.

2. Content optimieren

Hoch auflösende Bilder sind ein wichtiges Marketingtool für Ihren Shop. Zu viele davon wirken sich aber negativ auf die Ladegeschwindigkeit aus. Nutzen Sie ein Tool, mit dem sich Bilder komprimieren lassen, ohne an Qualität zu verlieren wie beispielsweise TinyPNG. Dieses können Sie auch als Plug-in Ihrem Backend hinzufügen. Der Vorteil: Sie müssen nicht jedes Bild einzeln komprimieren.

3. Weniger ist mehr

Das Aufrufen einzelner Produktkategorien lässt sich beschleunigen, indem Sie die Inhalte klug unterteilen. Beschränken Sie sich bei der Anzeige von Produktbildern dann auf maximal 30 pro Seite. In einem Magento-Shop nehmen Sie diese Einstellungen im Bereich „Konfiguration“ beziehungsweise „Katalog“ vor.

4. Flat-Tables verwenden

Sind Sie ohnehin dabei, die Katalogeinstellungen zu optimieren, aktivieren Sie auch die Flat-Tables, in denen Produktinformationen gespeichert werden. Damit beschleunigen Sie ebenfalls den Pagespeed, da keine Abfrage der Datenbank mehr erforderlich ist.

5. Doppelten Content vermeiden

Ist Ihr Angebot unter verschiedenen Webadressen aufrufbar, ändern Sie dies über einen Eintrag in der .htaccess-Datei. Damit vermeiden Sie zugleich, dass Sie für „doppelten Content“ abgestraft werden und verbessern die Usability.

Weitere nützliche Maßnahmen können darin bestehen, JavaScript oder CSS-Dateien zu verbinden oder Frontend und Datenbank zu trennen. Führen Sie derlei Optimierungen aber bitte nur selbst durch, wenn Sie sicher wissen, was und wie Sie dies tun.

Pagespeed-Optimierung für WordPress-Seiten

WordPress ist als CMS intuitiv bedienbar und überzeugt generell durch seine wertigen Themes und die vielen hilfreichen Plug-ins. Doch liegt in genau dieser Vielseitigkeit auch eine Gefahr, nämlich die, zu viel des Guten zu installieren. Behalten Sie daher im Auge, die Funktionalität der Website nicht zu beinträchtigen, indem Sie jedes verfügbare Plug-in und jede Spielerei integrieren.

Um eine gute Performance und einen optimalen Pagespeed zu erreichen, achten Sie darauf, dass Sie

  • ein Theme auswählen, das die benötigten Features umfasst, sich aber nicht negativ auf die Ladegeschwindigkeit auswirkt.
  • wie oben bereits beschrieben, Ihren Content und vor allem die Media-Dateien angemessen updaten und komprimieren.
  • sich von der Vielzahl angebotener oder bereits installierter Plug-ins, Features und Widgets nicht verwirren lassen. Aktivieren Sie nur, was tatsächlich notwendig und hilfreich ist.
  • alles deaktivieren, was sich negativ auf das schnelle Laden der Website auswirkt.

Hilfreich kann es sein, ein Plug-in wie Clearify oder Perfmatters zu verwenden. Letzteres hat den Vorteil, dass Sie bestimmte Prozesse nicht generell ein- oder ausschalten müssen, sondern dies für einzelne individuell entscheiden können.

Am Anfang wird es Ihnen vielleicht schwerfallen, zu entscheiden, worauf Sie wirklich verzichten können. Eine generelle Aussage lässt sich hierzu ohnehin nicht machen, da jeder Shop und jedes Angebot anders aufgebaut ist. Beginnen Sie daher mit den empfohlenen Grundeinstellungen für Cache und Content und experimentieren Sie mit weiteren Maßnahmen, deren Wirksamkeit Sie durch das Verwenden eines Mess-Tools jederzeit überprüfen können.

Fazit: Pagespeed optimieren ist sinnvoll, solange Sie Content und Relevanz nicht vergessen

Pagespeed ist ein wichtiger Faktor, um eine hohe Bounce-Rate zu vermeiden, hochwertiger Content und Relevanz sind dennoch mindestens genauso wichtig. Verfallen Sie daher nicht in Panik, wenn Sie bemerken, dass Ihre Seite langsam lädt. Überzeugte Kunden bringen gern auch ein paar Sekunden mehr mit, wenn Sie Ihre Seite besuchen.

Welche Bedeutung extremen Website-Geschwindigkeiten zukommt, hängt davon ab, was Sie anbieten. Wer rasch eine Busverbindung benötigt, wird auf einen verzögerten Seitenaufbau nervöser reagieren als ein Kunde, der entspannt Möbel shoppen will. Nutzen Sie daher die Möglichkeiten, die sich Ihnen bieten, Überflüssiges abzustoßen und Vorhandenes zu optimieren. Dann handeln Sie nicht nur angemessen in Bezug auf die Pagespeed-Optimierung, Sie werden auch den gesamten Webauftritt in sich stimmiger gestalten.

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