Shopware 5 barrierefrei machen: Risiken und Lösungen im Überblick

Die Anforderungen an barrierefreie Onlineshops steigen kontinuierlich. Betreiber, die ihren Shopware 5 Shop barrierefrei machen möchten, stehen dabei vor besonderen Herausforderungen. Denn Shopware 5 bietet von Haus aus keine umfassenden Möglichkeiten, um digitale Barrierefreiheit einfach umzusetzen.

Immer mehr gesetzliche Regelungen zwingen Unternehmen dazu, ihre Onlineangebote für alle Nutzergruppen zugänglich zu gestalten. Wer seinen Shopware 5 Shop barrierefrei machen will, sieht sich nicht nur mit technischen Hürden konfrontiert, sondern auch mit steigenden Erwartungen von Kunden und Institutionen.

Da Shopware 5 auf einer älteren technischen Basis aufbaut und sein End of Life (EOL) erreicht hat, ist die Umsetzung einer vollständigen Barrierefreiheit in vielen Fällen komplex. Trotzdem wird klar: Ohne gezielte Maßnahmen bleibt langfristig ein erhebliches Risiko bestehen, sowohl rechtlich als auch wirtschaftlich.

Shopware 5 barrierefrei machen: Risiken und Lösungen im Überblick
Shopware 5 barrierefrei machen: Risiken und Lösungen im Überblick

Barrierefreiheit als „neue“ Pflicht im E-Commerce

Digitale Barrierefreiheit ist längst keine freiwillige Maßnahme mehr. Wer einen Shopware 5 Shop barrierefrei machen möchte, wird zunehmend mit verbindlichen Anforderungen konfrontiert. Vor allem gesetzliche Regelungen auf europäischer Ebene setzen klare Rahmenbedingungen, die auch Betreiber älterer Shopsysteme betreffen.

Anforderungen wie die BITV 2.0 und das kommende Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), welches in Deutschland am 28. Juni 2025 in Kraft tritt, verschärfen die Erwartungen an Onlinehändler. Selbst Unternehmen, die sich bislang wenig mit dem Thema befasst haben, geraten dadurch unter Zugzwang. Viele Pflichten gelten nicht nur für große Konzerne, sondern auch für kleinere Anbieter, deren Onlineshops bestimmte Schwellenwerte überschreiten.

Nur Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern und höchstens 2 Millionen Euro Jahresumsatz sind von der Pflicht zur Barrierefreiheit ausgenommen – es sei denn, sie erhalten staatliche Förderungen oder bedienen sensible Bereiche wie Gesundheit oder Bildung.

Steigende Erwartungen: Rechtliche Grundlagen und Marktveränderungen

Die rechtlichen Vorgaben sind dabei nur ein Teil der Herausforderung. Auch das Verhalten der Kunden verändert sich. Nutzer legen zunehmend Wert auf eine einfache Bedienbarkeit und erwarten, dass digitale Angebote für alle zugänglich sind. Ein Shopware 5 Onlineshop, der barrierefrei gemacht wird, stärkt daher nicht nur die rechtliche Absicherung, sondern verbessert auch die Wahrnehmung bei einer immer bewusster werdenden Kundengruppe.

Warum Shopware 5 beim Thema Barrierefreiheit an Grenzen stößt

Wer einen Shopware 5 Shop barrierefrei machen möchte, stößt schnell auf technische Grenzen. Das System wurde zu einer Zeit entwickelt, in der digitale Barrierefreiheit noch kein zentrales Thema war. Standard-Themes und viele verbreitete Plugins berücksichtigen grundlegende Anforderungen nicht oder nur unzureichend.

Während moderne Shopsysteme zunehmend native Funktionen zur Verbesserung der Zugänglichkeit bieten, bleibt Shopware 5 hinter diesen Entwicklungen zurück. Viele Anpassungen müssen individuell vorgenommen werden, was den Aufwand erheblich steigert und die Fehleranfälligkeit erhöht. Gleichzeitig erschwert die veraltete technische Basis die Integration aktueller Accessibility-Standards.

Technische Altlasten: Shopware 5 und fehlende Accessibility-Standards

Die fehlende Unterstützung für moderne Barrierefreiheitsrichtlinien führt dazu, dass Optimierungen häufig tief in die Template- und Pluginstruktur eingreifen müssen. Ohne spezialisierte Kenntnisse lassen sich diese Anpassungen nur schwer oder gar nicht realisieren. Zwar stehen inzwischen auch unterstützende Plugins zur Verfügung, die bestimmte Anpassungen erleichtern können, doch ersetzen sie nicht die Notwendigkeit einer strukturellen und fachgerechten Umsetzung.

Trotz dieser Herausforderungen kann die Investition in Barrierefreiheit auch positive Effekte entfalten. Verbesserte Strukturen und sauberer Code können die Ladezeiten verkürzen, was sich wiederum positiv auf das Suchmaschinenranking auswirkt. Zusätzlich ermöglicht ein barrierefreier Onlineshop die Ansprache neuer Zielgruppen, die bislang möglicherweise ausgeschlossen waren. Diese Erweiterung der Nutzerbasis stärkt nicht nur die Reichweite, sondern verbessert auch die Wahrnehmung des Shops als modernes und verantwortungsbewusstes Unternehmen.

Um diese Vorteile vollständig auszuschöpfen, reicht eine rein technische Anpassung nicht aus. Auch auf Ebene der Inhalte müssen Betreiber aktiv werden: Beispiele dafür sind Alt-Texte für Bilder, eine klare textliche Strukturierung, bessere Lesbarkeit der Produktbeschreibungen, eine korrekte HTML-Gliederung sowie barrierefreie PDFs und andere Download-Dateien sind zentrale Bestandteile einer nachhaltigen Barrierefreiheit. Für viele Anbieter – insbesondere im E-Commerce – ergeben sich daraus konkrete Anforderungen gemäß EU-Norm EN 301 549 und den WCAG 2.1, die ab 2025 verbindlich einzuhalten sind.

Konkrete Risiken: Rechtliche und wirtschaftliche Folgen für Shop-Betreiber

Fehlende Barrierefreiheit im E-Commerce kann schnell zu ernsten rechtlichen und wirtschaftlichen Problemen führen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen verschärfen sich stetig und schaffen klare Grundlagen für Abmahnungen, Bußgelder und rechtliche Auseinandersetzungen. Gerade Betreiber älterer Onlineshops, die technische Anforderungen auf die lange Bank schieben, laufen Gefahr, ins Visier von Abmahnanwälten oder Verbraucherschutzorganisationen zu geraten.

Ob Pflicht zur Barrierefreiheit besteht, hängt nicht nur von Mitarbeiterzahl und Umsatz ab, sondern auch vom Bezug staatlicher Förderungen oder der Branchen.

Vermeidbare Risiken: Abmahnfallen und Umsatzverluste im Überblick

Neben den rechtlichen Risiken drohen auch wirtschaftliche Schäden. Nutzer, die auf Barrieren stoßen, brechen Bestellungen häufiger ab oder wechseln zur Konkurrenz. Suchmaschinen bewerten zudem die Nutzerfreundlichkeit eines Shops zunehmend als Rankingfaktor. Wer seinen Shopware 5 Shop barrierefrei macht, verbessert nicht nur die rechtliche Absicherung, sondern steigert auch die Conversion-Rate und die Sichtbarkeit im Netz.

Investitionen in Barrierefreiheit wirken sich somit direkt auf den Unternehmenserfolg aus und reduzieren gleichzeitig das Risiko teurer Rechtsstreitigkeiten.

Fazit: Shopware 5 barrierefrei machen lohnt sich – trotz aller Hürden

Shopware 5 bringt aus heutiger Sicht einige Hürden mit, wenn es um die Umsetzung digitaler Barrierefreiheit geht. Die technische Basis entspricht nicht mehr den aktuellen Standards, und viele Anpassungen erfordern individuelle Lösungen. Trotzdem lohnt sich der Aufwand: Rechtliche Risiken können reduziert, Abmahnungen vermieden und die Nutzerfreundlichkeit des Shops erheblich verbessert werden.

Ein barrierefreier Shopware 5 Onlineshop eröffnet nicht nur mehr Menschen den Zugang zu Produkten und Dienstleistungen, sondern wirkt sich auch positiv auf Suchmaschinenrankings und Conversion-Raten aus. Durch klare Strukturen, bessere Bedienbarkeit und optimierte Ladezeiten entsteht ein Onlineshop, der modernen Anforderungen gerecht wird und sich im Wettbewerb besser behaupten kann.

Wer auf professionelle Unterstützung setzt, investiert nicht nur in die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben, sondern schafft echte Mehrwerte für den eigenen E-Commerce-Erfolg. Gerade in einem sich wandelnden digitalen Umfeld wird Barrierefreiheit zu einem Faktor, der langfristig über die Sichtbarkeit und den Erfolg eines Onlineshops entscheidet.

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