E-Commerce ist und bleibt das Zauberwort des Jahrhunderts. Strukturwandel, Corona-Problematik und gesellschaftliche Umformungsprozesse heizen den Onlinehandel an. Doch ist damit der stationäre Handel tot? In der Tat stecken viele Shoppingcenter und Einkaufsstraßen in Schwierigkeiten, aber mit dem Hybrid Commerce wird das reguläre Ladengeschäft wiederbelebt. Warum? Weil die Konsumenten sich online und offline wohlfühlen. Zudem gibt es mit dem hybriden Handel eine erweiterte, greifbare und hochemotionale Customer Experience.
Mit Hybrid Commerce die Vorteile zweier Welten vereinen
Die klare Trennung zwischen stationärem Ladengeschäft und reinem Onlineshop ist passé. Stattdessen kam und kommt es zu zwei Entwicklungen:
- Betreiber von Onlineshop eröffnen zusätzlich ein Ladengeschäft.
- Betreiber von Ladengeschäften bieten ihre Waren parallel online an.
Eine Studie aus dem Jahr 2021 bestärkt, dass 85 % aller befragten deutschen Einzelhändler ihre Produkte auch oder ausschließlich im Internet anbieten. Vor der Corona-Problematik waren es knapp 60 %. Gleichzeitig weisen in der gleichen Studie 95 % aller befragten Unternehmen daraufhin, dass der stationäre Einzelhandel weiterhin Berechtigung hat und von den Kunden gewollt wird. Dem Hybrid Commerce könnte damit die Zukunft gehören.
Vorteile des stationären Handels
Der stationäre Handel weist einige Vorteile gegenüber dem Onlinehandel auf. Hierzu gehören:
- Kunden sehen die Produkte live
- Kunden erleben die Produkte mit allen Sinnen
- Kunden nehmen das Produkt sofort mit
- Kunden treffen unmittelbar auf menschliche Ansprechpartner
Umfragen zufolge, bevorzugen viele Kunden ein hybrides Einkaufserlebnis. Zum Beispiel stöbern sie online nach den Produkten und gehen dann ins Geschäft, um sie sich anzusehen. Einige bestellen oder kaufen auch online, um sie dann im Ladengeschäft abzuholen. Bei einigen Waren bietet sich ein Produkttest im Ladengeschäft an. Dann wird online die Bestellung aufgegeben und das Produkt nach Hause geliefert.
Entscheidend für den Erfolg: Konsistenz bei der Customer Journey
Beim Hybrid Commerce dürfen Händler eine konsistente Customer Journey nicht aus den Augen verlieren. Nur dann begibt sich der Verbraucher gern auf den hybriden Einkaufsweg. Das zieht einen Wandel in der Herangehensweise der Betriebe mit sich. Vom Marketing über den Vertrieb bis hin zur Logistik und zum Produktmanagement darf keine Aufteilung in die zwei Ebenen stationär und digital erfolgen. Das komplette Geschäftsprinzip muss stets beide Ebenen einbeziehen und dort den Kunden gleichermaßen die Waren offerieren.
Hybrid Commerce steht für Veränderungen in Logistik und Organisation
E-Commerce und stationäre Ladengeschäfte fusionieren zunehmend, was automatisch zu organisatorischen und logistischen Veränderungen führt. Hierzu ein paar Beispiele:
- Für Click-and-Collect-Funktion ist mehr Lagerfläche erforderlich.
- Erweiterung der Ladenfläche um Microwarehouses und damit um kleine Warenlager
- Implementierung von automatisierte Abholstationen und Paketboxen für Kunden im Ladengeschäft
- Self-Checkout-Systeme für ein Bezahlen ohne klassische Kasse
- digitale Preisschilder an Regalen
Intelligente Modelle für Hybrid Commerce
Hybrid Commerce ist und wird für viele Händler der Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit im Handel sein. Dabei ist es wichtig, dieses Omnichannel-Konzept gekonnt umzusetzen, um die Kunden ganzheitlich zu bedienen und Enttäuschungen zu vermeiden. Einzelhändler, die mit hybridem Handel kanalübergreifende Shopping-Erlebnisse realisieren, werden die Chance auf erstaunliche Umsatzsteigerungen haben.