Facebook Shops: Social Commerce als Zukunft?

Und plötzlich ging alles sehr schnell: Von einer Woche auf die andere musste der lokale Einzelhandel im Zuge des Corona-Lockdowns seine Pforten schließen. Verriegelte Filialen, ausgestorbene Einkaufsstraßen und leere Kassen, die in den Filialen verstaubten, gehörten zum Alltag besorgter Geschäftstreibender. Besonders hart traf der Lockdown kleinere Unternehmen, die durch haushohe Umsatzeinbrüche um ihre Existenz bangen mussten. Hier will Facebook Shops Unterstützung bieten.

Um kleineren Händlern dabei zu helfen, online Reichweite aufzubauen und die Waren trotz Lockdown den Kunden zu bringen, beschleunigte Facebook seine Entwicklung in Richtung E-Commerce. Mit der angekündigten Shopping-Plattform Facebook Shops soll es für Geschäftstreibende nun einfacher werden, einen Online-Shop im Facebook-Ökosystem aufzusetzen, um mehr potentielle Käufer zu erreichen.

Obwohl viele der von Facebook vorgestellten Funktionen noch nicht in allen Ländern verfügbar sind, wirkt das angestrebte Endprodukt vielversprechend.

Facebook Shops: Social Commerce als Zukunft?
Facebook Shops: Social Commerce als Zukunft?

Facebook Shops: Funktionen und Eigenschaften

Die Verschmelzung von Social Media und Online-Shopping klingt nach dem logischen, nächsten Schritt: Der virtuelle Raum, in dem der User seine Freizeit verbringt, möchte ihm auch Kontakt zu Marken, Produkten und schlussendlich einer optimalen Shopping-Experience bieten.

Mit Facebook Shops kann der User zusätzlich das Sortiment des Unternehmens einsehen und interessante Produkte oder Shops innerhalb seines Profils speichern, ohne die Social Media Plattform dafür verlassen zu müssen. Zur Transaktion wird der User auf die Webseite des Händlers weitergeleitet, oder kann eine Direktnachricht per Messenger (und künftig auch per Whatsapp oder Instagram Direkt) schicken.

Vernetzte Facebook Shops: Online Einkaufen ohne Limits

Das Aufsetzen eines Facebook Shops ist kostenlos und für alle Händler zugänglich. Selbstverständlich dürfen nur legale Produkte vertrieben werden. Waffen – selbst wenn der Vertrieb im Zielland erlaubt wäre – dürfen über nicht angeboten werden.

Um das Sortiment seines Facebook-Online-Shops festzulegen, wählt der Händler entsprechende Artikel aus seinem Katalog aus und kann diese in Kollektionen kategorisieren. Ebenfalls kann dem standardisierten Online-Shop mittels Farbschema, einer bündigen Beschreibung und eigenem Titelbild etwas Charakteristik verliehen werden.

Facebooks Online-Shops agieren plattformübergreifend, sind also sowohl via Facebook als auch via Instagram erreichbar. Wobei das Instagram Feature momentan in den USA getestet wird, bevor andere Länder es nutzen können. Änderungen im Facebook Online-Shop werden automatisch in den Instagram Online-Shop übertragen – und vice versa. Somit muss der Händler keine doppelte Arbeit in der Shop-Pflege leisten.

Auch Messenger, Whatsapp und Instagram Direct werden als Kontaktoptionen in den Online-Shops integriert. Egal, welches Chatprogramm der User bevorzugt – dem Shopping steht immer weniger im Wege.

Live Shopping als innovatives Feature

Schon lange hat die E-Commerce-Branche die Live-Videos von Facebook und Instagram für sich entdeckt. Marken oder Designer präsentieren neue Kollektionen, Shops stellen ihre Bestseller vor, Influencer testen Produkte – alles in Echtzeit und bestenfalls vor regem Online-Publikum.

Passend dazu hat Facebook “Live Shopping” eingeführt. Der Betreiber des Streams braucht nur noch vorab die vorgestellten Produkte zu markieren, um sie dann zeitgleich unterhalb des Videos anzeigen zu lassen. So kann der User mit nur einem Klick mehr über das Produkt erfahren und es im Falle einer Kaufentscheidung direkt bestellen.

Fazit: Facebook Shops in der Zukunft

Selbst, wenn viele Rollouts noch anstehen, eines steht fest: Facebook goes
E-Commerce. Künftig will der Social Media Gigant auch interne Online-Shops anbieten, die einen vollständigen Kaufprozess unterstützen. Das Anlegen eines eigenen Online-Shops könnte somit für viele Händler künftig überflüssig werden.

Bis es allerdings soweit ist, sollte der Händler idealerweise über eine eigene Internetpräsenz verfügen. Um insbesondere kleinen Shops beim Einstieg in den E-Commerce zu verhelfen, hat Facebook Kooperationen mit etlichen Unternehmen aufgenommen, deren Kerngeschäft auf dem Online-Handel beruht. Zudem testet Facebook Shops bereits das Einbinden von Treueprogrammen ins Facebook-Konto des individuellen Users.

Sollten die hauseigenen Online-Shopping Kanäle endlich verfügbar sein, möchte Facebook die entstandenen Kosten durch Gebühren an verschiedenen Bezahlfunktionen decken.

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