Darkmode bei Webseiten: Was steckt hinter dem Trend?

Nahezu alle Geräte mit modernen Betriebssystemen haben ihn bereits: Den Darkmode, der seit einiger Zeit im Trend liegt. Dieser ist in den Einstellungen des Smartphones zu finden und stellt nach seiner Aktivierung die Benutzeroberfläche in schwarz-graue Farbtöne um.

Mittlerweile ist der Dunkelmodus nicht nur unter Android und iOS vorhanden, sondern auch unter macOS, wo der Workspace mit fortschreitender Uhrzeit immer weiter in die Nuancen der Nacht eintaucht. Vielleicht wird auch Windows eines Tages nachziehen, denn den Usern scheint der Darkmode zu gefallen: Er wird insbesondere in dunkler Umgebung gern genutzt und soll bei Telefonen mit großem Display die Akkulaufzeit verlängern. Eine schöne Vorstellung für jeden Smartphone-Junkie, abends stundenlang im Bett zu liegen und augenschonend das halbe Internet zu durchforsten…doch ist bei Weitem nicht alles abgedunkelt.

Darkmode bei Webseiten: Was steckt hinter dem Trend?
Darkmode bei Webseiten: Was steckt hinter dem Trend?

Zur Erinnerung: Der Browser stellt die Webseiten so dar, wie er sie auf den Servern vorfindet. Und wenn sie keinen Nachtmodus anbieten, erstrahlen sie eingerahmt vom abgedunkelten Browser in ihren gewohnten, hellen Farben. Deswegen hat Apple die Webseitenbetreiber dazu aufgerufen, einen optionalen Dunkelmodus anzubieten. Mitunter ist Twitter diesem Ruf gefolgt, dessen Benutzeroberfläche gleich in zwei Darkmodes (Dim und Lights Out) einstellbar ist. Zudem häufen sich im Netz Anleitungen, wie der Dunkelmodus in den Code der eigenen Webseite integriert werden kann.

Klingt, als würde vielerorts Bewegung in die Sache kommen. Drum wollen wir nachfolgend – Achtung Wortspiel – den Darkmode beleuchten.

Warum sollten Webseiten einen Toggle zum Darkmode anbieten?

Was soll der Darkmode überhaupt? Handelt es sich nur um einen Trend, der nach einigen Jahren wieder von der Bildfläche verschwindet? Ist er wirklich ein Allheilmittel für die strapazierten Augen der Smartphone-Nutzer? Nachfolgend widmen wir uns den Eigenschaften, die eindeutig für den Dunkelmodus auf Webseiten sprechen und klären zudem die wichtigsten Fragen.

Ist der Dunkelmodus besser für die Augen? Nein, aber…

Das Problem an der häufigen Smartphones-Nutzung ist die nahezu dauerhafte Fixierung der Augen auf einen einzigen Punkt in kurzer Distanz. Das bewegungslose Starren strapaziert die Augenmuskulatur und kann dem Sehvermögen auf lange Sicht schaden.
Hier kann der Dunkelmodus keinerlei Abhilfe schaffen.

Allerdings empfinden viele User den Darkmode als angenehmer für die Augen – sofern sich das Display in einer abgedunkelten Umgebung befindet. Insbesondere vor der Nachtruhe ist am Dunkelmodus vorteilhaft, dass weniger weiß-blaue Strahlung vom Display ausgeht und dem Körper Tageslicht vortäuscht – der dann wiederum die Produktion des Schlafhormons Melatonin einstellt. In der Tat klagen viele Smartphone-Junkies über Schlafstörungen.

Gegenwärtig streiten Forscher darüber, ob der Darkmode nach seiner Benutzung tatsächlich einen astreinen Schlaf ermöglicht, oder ob der Night Shift besser wirkt. Der Night Shift filtert den Blauanteil heraus und taucht das Display in gelb-warme Farbtöne.
Dennoch könnte eine Webseite mit Switch zum Darkmode vom User bevorzugt werden, wenn er abends bei gedimmten Licht noch lange am Smartphone hängt und ihm die gewohnten hellen Display-Farben zu grell erscheinen. Also ein Pluspunkt für die User Experience.

Schont der Darkmode den Handy-Akku? Ja, aber…

Klingt irgendwie logisch: Wenn das Display weniger Licht von sich gibt, wird weniger Energie benötigt. Dies trifft tatsächlich zu, allerdings nur bei hochwertigeren Geräten mit OLED-Displays.
OLED-Displays bedienen sich modernster Technologie. Die Leuchtdioden auf dem Screen verbrauchen nur dann Energie, wenn es auch etwas zu beleuchten gibt. Bei dunklen Bereichen bleiben sie aus. Angeblich kann im Darkmode bis zu 20% Akku gespart werden, wenn im Smartphone ein OLED Display verbaut ist.

Ganz anders sieht es bei günstigen Telefonen aus. Da bewirkt der Dunkelmodus zugunsten des Akkus sage und schreibe…überhaupt nichts.
In günstigen Smartphone-Modellen werden üblicherweise LED-Displays eingelassen. Dort leuchtet jede Diode permanent – egal, ob sie eine helle, oder eine dunkle Farbe darstellt.

Da sich die modernste Technologie mit rasanter Geschwindigkeit entwickelt, kann davon ausgegangen werden, dass die Anzahl verbauter OLED-Displays wachsen wird. Und mit ihr der positive Effekt, den der Darkmode bei Webseiten auf die Akkulaufzeit mit sich bringt.

Kann der Darkmode einer Webseite außerdem einen Mehrwert liefern? Ja!

Der moderne Web-User liebt es, Auswahl zu haben. Diese bekommt er auch. In der gesamten digitalen Welt wird alles immer flexibler, dynamischer, vor individueller Anpassbarkeit glänzend.
Eine Webseite, die einen optionalen Darkmode anbietet, wirkt einfach modern, kompetent und innovativ. Dies wiederum birgt Potential, einen guten Eindruck beim Webseitenbesucher zu hinterlassen. Eine Art digitales Statussymbol.

Fazit: Herausforderungen gibt es immer

Generell ist die Switch-Option zum Darkmode keine schlechte Sache. Allerdings wird es bei komplex designten Webseiten längst nicht ausreichen, einfach alles zu invertieren oder weiße Schrift auf schwarzen Hintergrund zu setzen, die dann nach Betätigung des Toggles aktiviert wird.

Denn was passiert mit hellen Bildern? Nicht jedes Logo ist für die Darstellung auf schwarzem Hintergrund geeignet. Zudem bietet heller Hintergrund wesentlich mehr Darstellungsmöglichkeiten als ein dunkler, der große Teile des Design verschlucken wird. Nötigenfalls muss der Webdesigner wieder ans Werk und eine zweite Version der Webseite entwickeln, die im Nachtmodus tatsächlich gut aussieht.
Aber nur, wer Arbeit investiert, darf sich auch hinterher am regen Besucherstrom erfreuen.

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